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Zu Besuch bei Barbara in Kreuzberg

 

Immer, wenn ich Barbara besuchte, war ich von dem schönen Wohnraum angetan.

Endlich hatte ich den Mut zu fragen und - ja!!! - ich durfte vorbeikommen, fotografieren und einen Beitrag darüber schreiben. 

Es war soweit, meine erste "Homestory" -  und für Barbara auch. Schon aufregend.

Barbara ist ausgebildete Gymnastiklehrerin und Musiktherapeutin und hat es mir wirklich leicht gemacht. Danke dafür!

 

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Liebe Barbara, seit Mai 2006 Jahren wohnst Du mit Deinem Mann Hans in dieser 110 qm großen Altbauwohnung in Kreuzberg.

Warum habt Ihr Euch für diese Wohnung entschieden?

 

Barbara

Das ist eine merkwürdige Geschichte. Eigentlich wollten wir in Kreuzberg eine Wohnung im "Riehmers Hofgarten" mieten. Alles war perfekt; es fehlte nur noch eine Unterschrift.

Am Tag der Vertragsunterzeichnung wurde uns mitgeteilt, dass ein neuer Eigentümer den gesamten Wohnkomplex gekauft hatte. Und unsere Wohnung wurde plötzlich nicht mehr vermietet.

Perplex wie wir waren, erzählten wir unsere Sorgen der netten Verkäuferin des Reformhauses, das es damals noch gab. Die wußte von der letzten freien Wohnung im umgebauten ehemaligen Krankenhaus - gleich um die Ecke. Innerhalb einer Stunde mussten wir uns entscheiden.

Es war Liebe auf den ersten Blick! Allein die Backsteinfront des Ensembles, der große Garten.

Sofort war klar: Hier sind wir richtig!!

                                   

 

 

Bevor Ihr zusammengezogen seid, hatte jeder einen kompletten Haushalt mit Möbeln und  Lieblingsstücken. Wie habt Ihr es geschafft, gemeinsam einen so harmonischen Lebensraum zu gestalten? Hat eine/einer sich mehr durchgesetzt als die/der andere?

 

Barbara

Das war eigentlich kein Problem. Nur...

Bei dem Esstisch im Wohnraum und dem Kleiderschrank im Schlafzimmer gab es kleine Differenzen.

Im Wohnraum wurde es mein wackeliger! Esstisch mit Gebrauchsspuren und im Schlafzimmer der sehr kompakte! Kleiderschrank von Hans.

 

 

 

Wohnraum mit Vintageklassikern, Flohmarktfunden und Erbstücken

        Der 40 qm große Raum gliedert sich in unterschiedliche Funktionsbereiche und bildet doch

        eine Einheit.

Welches ist Dein Lieblingsplatz in diesem Wohnraum?

 

Barbara

Am liebsten sitze ich an diesem alten Tisch, den ich von meiner Großtante geerbt habe, auf dem grünen Stuhl. Von hier aus kann ich nach draußen schauen und das Bild betrachten mit dem handgefertigten Rahmen aus gepresster Pappe. Er wurde in der Rahmenwerkstatt meiner Vorfahren hergestellt.

Wenn ich den Kopf etwas nach rechts drehe, sehe ich am Kühlschrank das Bild von Hans' Sohn, das er mit ca. 8 Jahren gemalt hat.

Es ist so ausdrucksstark und ein wichtiges Erinnerungsstück.

Ja, und dann sieht man auf der Tischoberfläche diese feinen Linien. Die stammen von früheren Näharbeiten. Das sind die Spuren des kleinen Rädchens, die beim Ausradeln eines Schnittmusters entstehen.

 

       Ess- und Küchenbereich mit Barbaras Lieblingsplatz.

        Der Esstisch bietet Platz für gesellige Runden mit Freunden und der großen Patchworkfamilie.

 Spuren des Kopierrädchens                                                                                Erinnerungsstück

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Alles ist sehr persönlich hier.

Neben Designer- und Erbstücken gibt es Fundmöbel, Selbstgebautes, maßgefertigte Regale und einen selbst entworfenen Teppich. Insgesamt ist der Stil skandinavisch geprägt.

In einem kleinen aufgearbeiteten Sperrmüllregal befinden sich von Hans besprochene Kassetten für Barbara.

Auffallend sind die vielen Bilder, die von den Kindern, Enkelkindern oder Barbara  gemalt worden sind.

Das Bild an der Tür ist ein Selbstportrait ohne Foto oder Spiegel - also aus der Erinnerung - eines Enkels.

Der Küchenbereich ist farblich dezent gehalten mit wohldurchdachten Farbtupfern und witzigen Details.

Und überall befinden sich kleine, liebevolle Arrangements.

 

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Diamond Chair von Knoll

       Designikone "Diamond Chair" von Harry Bertoia (Knoll)

Maßgfertigter Arbeitsbereich

       Arbeitsbereich - und hier ist der Name zutreffend - mit maßgefertigtem Regal und Schreibtisch

 Barbaras Musikbereich. Rechts neben dem Klavier der "Bird Chair",ebenfalls von Harry Bertoia (Knoll)

       Detailaufnahme Schreibtisch - Aquarell von Barbara

Holztisch mit  Malutensilien

       Tischchen mit Malutensilien

                              Hans' Enkelsohn - ein Selbstportrait

                              Kassetten von Hans für Barbara.

                              Darüber ein Rennauto des Enkels Johann.

                                  Grafik von Barbaras Enkel Benno

                                Die Küchenzeile in Naturtönen wirkt leicht und provisorisch.

                                     Nur ab und an ein paar Farbtupfer.

Süßes DIY-Regal

Das kleine Regal hat Hans - sonst eher Kopfarbeiter - gebaut.

Der Stuhl stammt aus einer alten Weberei und wurde gestrichen.

        ohne Titel

 

Welches Möbel/ Accessoire ist dir besonders lieb?

 

Barbara

Ich glaube dieses auf den ersten Blick unscheinbare Holzbild im Küchenregal.

Es ist ein Stück aus einer alten Malerleiter, das ich von meinem Sohn zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Entdeckt in einer kleinen Kunstwerkstatt während eines Spaziergangs. Die Farbe der Malerarbeiten blieb erhalten und die vorgegebenen Strukturen bildeten die Grundlage für feine Zeichnungen.

Sehr besonders!

Und dann sagte Barbara: "Manchmal würd ich gern was wegwerfen. Aber das geht dann immer nicht."

Darüber bin ich sehr froh!!

 

Zum Schluss ein Blick auf den schönen Balkon und den parkähnlichen Garten.

Ganz herzlichen Dank, liebe Barbara, lieber Hans für das offene Gespräch, den spannenden Einblick in Euren Wohnraum und die persönlichen Geschichten, die sich um viele Sachen ranken. 

 

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Dann die Frage: "Und wann zeigst du deine Wohnung??"

Hmmm - berechtigte Frage. Vielleicht ist der nächste Besuch ja bei mir.

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